Veranstaltungen und Ausstellungen

„50 Jahre Bergische Universität Wuppertal – 500 Jahre Humanismus im Bergischen Land“ in der Universitätsbibliothek

Einblicke in ein besonderes Kapitel Bergischer Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte bietet die Ausstellung „50 Jahre Bergische Universität Wuppertal – 500 Jahre Humanismus im Bergischen Land“. Sie wurde von der Fachgruppe Klassische Philologie der Bergischen Universität in Kooperation mit der Universitätsbibliothek gestaltet und erstmals 2022 zum 50. Uni-Jubiläum im Bibliotheksfoyer gezeigt, wo sie nun anlässlich des Bundeskongresses des Deutschen Altphilologenverbands im April 2024 erneut zu sehen ist.

Für die Ausstellung wurden fünf Bücherschätze aus der historischen Schulbibliothek des Wuppertaler Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums ans Licht geholt, die sich normalerweise als Teil einer Dauerleihgabe im Rara-Magazin der Universitätsbibliothek befinden. Darunter sind beispielsweise das älteste Exemplar der Schulbibliothek – ein seltener venezianischer Frühdruck von 1495, der irgendwann seinen Weg ins Bergische gefunden haben muss –, ein Kartenwerk des berühmten Duisburger Kartographen Gerhard Mercator aus dem Jahr 1578 sowie gewissermaßen der Programmband der Ausstellung: eine Cicero-Ausgabe, die 500 Jahre vor dem Uni-Jubiläum gedruckt wurde (1522 in Paris). Zu allen Exponaten gibt es ausführliche illustrierte Begleittexte. Ein Brückenschlag ins Heute erfolgt digital: An Bildschirmen lassen sich alle Bände aus den Vitrinen als hochwertige digitale Kopien durchblättern und lesen. Im Rahmen eines laufenden Digitalisierungsprojekts der Universitätsbibliothek wurde inzwischen ein großer Teil dieser Dauerleihgabe im landesweiten Digitalisierungsportal „noah.nrw“ frei zugänglich gemacht.

Auf für manche vielleicht neue Weise lernt man im zweiten Ausstellungsteil Friedrich Engels kennen: Hier wird der Barmer Fabrikantensohn als junger Philhellene vorgestellt, der für eine Festveranstaltung seines Elberfelder Gymnasiums ein Gedicht auf Altgriechisch verfasst. Weiteren Spuren des „Neualtgriechischen“ kann man in einem Videovortrag unter dem Titel „Griechisch im Wuppertal“ folgen. Dabei geht es auch um das aktuelle DFG-Projekt „Rhodomanologia“, in dem unter Beteiligung der Wuppertaler Gräzistik an der Erstellung einer digitalen Edition der altgriechischen und lateinischen Gedichte des Humanisten Lorenz Rhodoman (1545-1606), eines bedeutenden Vertreters des deutschen Griechisch-Humanismus, gearbeitet wird.

Ein dritter, interaktiver Bereich der Ausstellung, der auf ein Projekt mit Studierenden zurückgeht, befasst sich mit versteckten Zahlenspielen in der geistreichen Gelegenheitsdichtung des Düsseler Pfarrers und Dichters Christian Mauritius Esser (1779-1857). Hier wird man unter dem Motto „Chronogramme selbst lösen“ zum Mitmachen aufgefordert. Dazu gibt es digitale Unterstützung und Musterlösungen, die am Bildschirm oder auch mit dem eigenen Handy über QR-Codes abgerufen werden können.

Die Ausstellung kann vom 02.04. bis zum 17.04.2024 während der Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek besucht werden (Mo-Fr: 8-22 Uhr; Sa: 10-22 Uhr; So: 10-19 Uhr).

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